Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst will eine Bewerbung um die Kanzlerkandidatur der Union weiter nicht ausschließen.
„Ich glaube, da ist die Frage offen, sonst hätten wir es ja entschieden. Und solange es nicht entschieden ist, ist das offen“, sagt Wüst in der ARD-Sendung „Konfrontation: Markus Feldenkirchen trifft Hendrik Wüst“.
Wüst gilt aktuellen Umfragen zufolge als derzeit beliebtester CDU-Politiker Deutschlands. Und laut aktuellem ARD-Deutschlandtrend sehen gut ein Drittel der Deutschen (34 Prozent) in Wüst einen guten Kanzlerkandidaten, er liegt damit gleichauf mit CSU-Chef Markus Söder und noch vor dem CDU-Vorsitzenden Friedrich Merz (26 Prozent). „Ich sehe das auch ein bisschen als Bestätigung der Arbeit hier“, sagt der NRW-Ministerpräsident.
Die Entscheidung um den richtigen Kanzlerkandidaten werde die Union im Herbst treffen. „Die beiden Parteivorsitzenden werden darüber sprechen, und wer immer es wird, muss ja die gesamte Partei hinter sich bringen. Deswegen sollten auch die Landesvorsitzenden und Ministerpräsidenten bei der Entscheidung eine Rolle spielen“, betont Wüst.
Wüst erzählt von einer „Aussprache zwischen ihm und Merz, nachdem es vor einem Jahr zu einer größeren Verstimmung gekommen sei. Diese sei „freundschaftlich“ verlaufen“, als der erste Dampf mal weg war“. Merz habe ihm offen erzählt, was ihn geärgert habe. „Und ich habe ihm auch meine Sachen gesagt, die mir nicht gefallen haben. Und dann war es auch okay.“
Auf die Frage, ob er eigentlich gerne Bundeskanzler wäre, antwortet Wüst: „Ich bin gerade gerne Ministerpräsident.“
„Konfrontation: Markus Feldenkirchen trifft Hendrik Wüst“ ist die fünfte Folge des Formats, das 2022 mit dem Deutschen Fernsehpreis ausgezeichnet wurde. Eine Produktion von beckground tv im Auftrag des WDR.